• Insgesamt war es ein ruhiger Tag mit sehr geringen Umsätzen und kaum Orientierung. Die Indizes an der Wall Street traten den ganzen Tag praktisch auf der Stelle bis dann kurz vor Schluss ein kleiner Squeeze zum Tagesplus verhalf (S&P +0,41%, Dow +0,20%).
  • Keine der jüngsten Headlines (ordentlicher ADP-Report, harmloses Beige Book, zuversichtliche Rhetorik des Fed-Mitglieds Williams, Vorwahlen USA) hatte dramatische Auswirkungen auf den momentanen Narrativ.
  • Wir sehen langsam wieder eine Einstellung, die wir seit Monaten nicht mehr erleben durften. Die meisten Marktteilnehmer haben nun wieder mehr Angst davor, bei einer anhaltenden Rallye (S&P>2.000) nicht dabei zu sein, als vor Verlusten, falls die Reise wieder talwärts geht (S&P<1.900). Auch nähern wir uns in der Chart-Technik einem immer stärker überkauften Niveau (McClellan Oscillator>90). Ausserdem fällt der Umstand auf, dass der NASDAQ ausgehend von seinen Februartiefs zwar 10% zugelegt hat, aber an keinem einzigen Tag mehr neue Hochs als Tiefs bei seinen Einzelkompontenten verzeichnete. Das alles sollten den Bären langsam wieder Mut machen. Diese sind vor den wichtigen Notenbanksitzungen aber weiterhin vorsichtig (vor allem EZB am 10. März).
    Die Erwartungen bezüglich der Vorgehensweise der US-Notenbank dürften bald neu kalibriert werden. Nicht unbedingt für das Treffen am 16. März, aber aufgrund der jüngsten Zahlen zum Wachstum und Inflation (PCE, CPI & wage growth) sehr wohl für die Termine am 27. April und 15. Juni. Die Zahlen zum US-Arbeitsmarkt am Freitag werden diesbezüglich genau unter die Lupe genommen werden (aufkommender Lohndruck???).
  • Die Konjunkturschwäche der chinesischen Industrie schlägt immer stärker auch auf den Dienstleistungssektor durch. Im Februar schwächte sich das Wachstum im Service-Bereich der zweitgrößten Volkswirtschaft der Erde deutlich ab. Der am Donnerstag veröffentlichte Einkaufsmanager-Index des Markit-Instituts und des Medienhauses Caixin fiel auf 51,2 von einem Sechsmonatshoch bei 52,4 im Januar. Die Wachstumsschwelle liegt bei einem Wert von 50. Damit setzt sich das Wachstum im Service-Sektor zwar den 19. Monat in Folge fort. In einer Mitteilung verwies Caixin aber darauf, dass die Expansion nur schwach und weit unterhalb des Langzeit-Durchschnitts verlaufen sei (Steubing).
  • Spanien: Das Parlament lehnte die Regierung des Sozialisten Sanchez ab. Die zweite Abstimmung findet morgen Abend statt. Hier ist die einfache Mehrheit erforderlich.
  • Griechenland: Der griechische Finanzminister Euklid Tsakalotos hat vor einem Scheitern des milliardenschweren Hilfspakets für sein Land gewarnt, wenn sich EU und IWF nicht mit der Überprüfung beeilen. Die Prüfer von EU und IWF seien seit einem Monat nicht mehr in Athen gewesen.

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