• Das Motto meiner Vermögensverwaltung lautet bekanntlich „Zurück zur Vernunft“ und nicht „Ich mach Dich zum Millionär, gib mir ne Milliarde“. In Zeiten gigantischer Rettungspakete, die unsere Vorstellungskraft bei weitem übersteigen, verwechselt man offensichtlich trotzdem manchmal Milliarden mit Millionen. Bei meiner gestrigen Zusammenfassung der Bund-Auktion, und das haben Sie bestimmt gemerkt, hätte es natürlich nicht 583 und 733 „Milliarden“, sondern „Millionen“ heißen müssen. Ich bitte diesen Fehler zu entschuldigen.
  • Ich verwechsle „Millionen“ mit „Milliarden“, der liebe Gott manchmal „männlich“ mit „weiblich“ und so entstand irgendwann der Begriff „Transgender“. Mit seinem jüngsten Erlass hat Trump die von Barack Obama eingeführte Freizügigkeit für Transgender zurückgenommen. Natürlich zeigen sich die Progressiven weltweit empört darüber, dass uns Trump mit dieser Entscheidung in die Steinzeit zurückversetzt. Sie bekommen Schnappatmung bei dem Gedanken, dass Männer, die es nicht sein wollen, nun nicht mehr in Mädchenklos oder Damenumkleiden sich ihrer Klamotten entledigen können. Dieser Irre!!!
    Trump-Gegner wollen im Gegensatz zu ihm nicht zwischen „legalen“ und „illegalen“ Migranten unterscheiden. Wichtig ist ihnen aber auf der anderen Seite, dass sich „dieser Idiot“ doch bitte dem Zeitgeist anpasst und endlich zwischen den mittlerweile über 60 Geschlechteridentitäten unterscheiden lernt. Es ist der absolute Wahnsinn, wie unsachlich und voller Doppelmoral dieser Diskurs gerade geführt wird. Aus seiner Aussage „Some of the Mexicans who come here illegally are crimials” machen seine Gegner „I hate Mexicans.“ Aus „We should temporarily stop Muslim immigration from the middle east until we figure out how to screen terrorists“ wird „I hate Muslims.” Man fragt sich wirklich, wer hier der Hetzer ist.
  • Die Amis sagen: “There is no free lunch.” Die Russen: „Käse für umsonst gibt es nur in der Mausefalle.“ Leider ist diese Weisheit den meisten Menschen hierzulande gänzlich unbekannt. Bis heute wollen viele Deutschen nicht glauben, dass die Eurorettung am Ende jemand zahlen muss. Dabei ist es analog wie beim Pokern. Wenn Du nicht weißt wer der Depp ist, dann bist meist Du es. Mit Häme wurde ich die letzten Jahre im Freundes- und Bekanntenkreis überschüttet, wenn ich auch nur ganz vorsichtig auf diesen Punkt hinwies. Andere, die das etwas aggressiver taten und eine Partei gründeten, bekamen mit der Nazi-Keule eins übergebraten. Es seien ja nur Garantien oder schlimmstenfalls Kredite, die nie gezogen oder irgendwann zurückbezahlt werden, so unsere Politiker im Bundestag, die ein Rettungspaket nach dem anderen durchwinkten. Das nächste steht zur Abstimmung an.
    Ein weiteres schönes Beispiel dafür, dass wir belogen wurden, bekamen wir gestern geliefert. Die Bundesbank meldete einen dramatischen Gewinneinbruch. Der Grund? Die Anleihekäufe der EZB, die letztlich zum größten Teil von der Bundesbank getätigt werden. Aus diesen Käufen resultieren Kredit- und Zinsänderungsrisiken im riesigen Ausmaß, so dass sich der Vorstand jetzt gezwungen sieht, dafür Vorsorge zu treffen. Die Wagnisrückstellung wurde um 1,8 Milliarden Euro auf 15,4 Milliarden aufgestockt. Es ist damit die höchste Risikovorsorge in der Geschichte der Bundesbank. „Bei der aktuellen offenen Zinsposition von rund 300 Milliarden Euro führt ein Anstieg der Leitzinsen um einen Prozentpunkt zu jährlichen finanziellen Belastungen in einer Größenordnung von etwa drei Milliarden Euro. Das ist für uns eine neue Situation“, sagte Bundesbankchef Weidmann. Die Tageszeitung DIE WELT stellt mit Blick in die Vergangenheit absolut richtig fest: „Früher habe die Geldpolitik nur die kurzfristigen Zinsen am Geldmarkt gesteuert, und die Bilanz der Bundesbank sei faktisch nicht mit Zinsänderungsrisiken belastet gewesen.“ Wichtig dabei, im Gegensatz zum IWF, der bei seinen Krediten als bevorrechtigter Gläubiger gilt, genießt die Bundesbank keine Sonderrechte in ihrem Engagement zur Rettung der Euro-Peripherie. Wir reden hier, liebe Leser, wohlgemerkt noch nicht von den sogenannten Target-Forderungen. Es sind die Forderungen der Bank an das Zahlungssystem der Währungsunion, allen voran Forderungen an Italien und Spanien. Diese belaufen sich mittlerweile auf atemberaubende 800 Mrd. Euro. Verlässt Italien die Währungsunion (Stichwort Neuwahlen/5 Sterne), könnten Abschreibungen in unvorstellbarer Höhe auf uns zukommen. Vielen Dank, Super Mario!!!
    Einen weiteren wichtigen Punkt machte WELT Redakteur Holger Zschäpitz. Er liest zwischen den Zeilen. Mit der gestiegenen Risikovorsorge kommuniziere die Bundesbank möglicherweise indirekt eine Zinswende, da man ja genau für diesen Fall diese Maßnahmen ergreift. Damit geht sie auf Konfrontationskurs mit der EZB. Es wird tatsächlich spannend.
  • Noch ein paar Zeilen zum Markt. Gestern kam erstmals seit längerer Zeit sowas wie (ein bisschen) Verkaufsdruck auf. Der Dax erlebte mit -0,41% seinen schwächsten Tag seit drei Wochen. Der EuroStoxx hielt sich mit -0,16% etwas besser. Auch die US-Indizes rutschten zwischenzeitlich ins Minus, konnten sich dann aber doch behaupten (Dow +0,17%, S&P +0,04%). Grund für die nachlassende Euphorie waren nicht nur schwache Zahlen von Tesla (-5%), sondern auch mal wieder Zweifel an der Trump Agenda. Headlines machten die Runde, wonach der US-Finanzminister Mnuchin für August eine Steuerreform durchziehen wolle. Analysten bezweifelten die Umsetzbarkeit dessen. Auch das erhoffte Infrastrukturprogramm, so die Schlagzeilen, kommt vielleicht erst in 2018.
    Der Dow legte zum Schluss dennoch den zehnten Tag in Folge ein Rekordhoch hin. Das hat es in der über hundertjährigen Geschichte erst einmal gegeben (1987). Bundesanleihen und Treasuries fielen in der Rendite (Kurse hoch). Die vom Markt implizierte Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im März fiel abermals. Der Dollar-Index setzte seine Abwärtsbewegung fort. Gold stieg über 1.250$ und legte damit den stärksten Tag seit Dezember hin. Silber handelt über der 200-Tagelinie. Bitcoin in $ und € auf neuem Rekordhoch.

Heute trifft sich Trump wieder mit einigen CEOs. Vorsicht, Schlagzeilenrisiko!

Disclaimer: www.paripassu.de/disclaimer/

Schreibe einen Kommentar