• Während der Dax auf Wochenbasis trotz des schwächeren Freitags nochmals zulegen konnte, treten seine US-Pendants weiterhin nur auf der Stelle und können die wichtigen charttechnischen Marken nach oben nicht knacken. Bedingt durch das „frontrunning“ dessen, was die EZB am Donnerstag liefert (oder besser, liefern soll), führt der Dax ein klares Eigenleben als Outperformer. Die Hoffnung: Die EZB öffnet die Geldschleusen noch weiter, zerstört,…..sorry schwächt damit den Euro und hilft den deutschen Exporten, die andere dann wiederum auf Pump kaufen. Auf Pump kaufen heisst im Umkehrschluss, Staatsanleihen der Peripherie landen in unseren deutschen Lebensversicherungen und Fonds. Der Euro handelt seit Freitag gegen den Dollar nun denn auch endlich unter der Marke von 1,060. Wir kommen dem Ziel zum Jahresende von Goldman Sachs, der Parität, immer näher. Toll!!!
  • Fakt ist, die Erwartungen an Draghi sind extrem hoch. Das Enttäuschungspotential allerdings auch. Mich erinnert das an die Zwickmühle, in der sich viele Helicopter-Eltern in der Weihnachtszeit bezüglich ihrer verzogenen Kinder befinden. Selbst wenn das Erwartete unterm Weihnachtsbaum liegt, sind die Bälger danach doch eher enttäuscht. Deshalb wird um des Friedens willen dann doch noch etwas mehr gekauft.
  • Trotz des Anstieges im Dax, mahnen Divergenzen in der Technik (RSI) weiterhin zur Vorsicht. Wir dürfen aber nicht nur wegen des Donnerstages gespannt sein, auch der Freitag birgt mit dem amerikanischen Arbeitsmarktbericht Brisanz. Sollte dieser stark ausfallen, wird die Fed am 16.12 den Leitzins anheben.
  • Auf den ersten Blick scheinen das die Märkte recht locker aufzunehmen. In diesem Zusammenhang finde ich allerdings die Price-Action an den Börsen in China interessant. So wie im Anlauf auf das wichtige September Meeting der Fed, scheint der Shanghai Composite Index jetzt auch wieder ins Rutschen zu kommen. Am Freitag fiel dieser um 5,5%, heute Nacht zwischenzeitlich um weitere 2%. Nicht wenige Marktbeobachter behaupten denn auch, dass die Fed im September eben wegen des Crashs in China (der auch Risikoanlagen hierzulande mit nach unten riss) und einer damit verbundenen potentiellen Emerging Markets Krise sich in letzter Sekunde doch gegen einen „hike“ entschieden hat.
  • Die chinesische Führung hat in den letzten Monaten verzweifelte Maßnahmen zur Stabilisierung ihrer Aktienmärkte eingeführt. Darunter: Aussetzung des Handels, Verbot von Leerverkäufen, die Inhaftierung von „Shorties“, tägliche Aktienkäufe kurz vor Handelsschluss in Milliardenhöhe (so wie heute, denn es geht kurz vor Schluss ganz magisch wieder steil nach oben). Sollte das alles nichts bringen und es mit den Indizes wirklich wieder talwärts gehen, bin ich auf die Reaktion der Fed gespannt.
  • Apropos China! Kupfer, der Frühindikator für die Zukunft China’s und der Weltwirtschaft. Erstmals seit Beginn des Super-Rohstoff-Zyklusses im Jahre 2003 hat Kupfer die 200-Month-Moving-Average Linie (gleitender Durchschnitt der letzten 200 Monate) nach unten durchbrochen. Letztmalig passierte das 2008/2009, am schlimmsten Punkt der Finanzkrise. Gerade noch rechtzeitig lancierte die amerikanische Notenbank damals im März des Jahres QE1 und verhinderte damit eine Kernschmelze am Kapitalmarkt. Eine Verschuldungskrise wurde bekämpft,……mit noch mehr Schulden. Nicht nur Kupfer erholte sich als Folge dessen, die Reflationierung der Blase gelangte als Ganzes und rettete damals das Mindestreserve-Bankensystem vor dem Untergang. Zum Wochenende schrieb Bloomberg, dass Kupfer am heutigen Montag um knapp 9% steigen müsste, um auf Monatsbasis einen Schlusskurs unter dieser wichtigen Unterstützungslinie abzuwenden. Es ist unwahrscheinlich, dass mit dem heutigen Handelstag dieses höchst brisante bärisches Signal abgewendet werden kann.

Quelle ZH

 

  • Japanische Industrieproduktion ist im Oktober den zweiten Monat in Folge gestiegen. Der Zuwachs lag mit 1,4% zum Vormonat allerdings unter den Erwartungen von 1,9%.
  • VW: Der Vorstand war über die Probleme bei den CO2-Werten deutlich früher informiert als bekannt, so die „Bild am Sonntag“. „Die Welt“ berichtet im Abgasskandal unterdes, dass VW in Deutschland 2,46 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten beordert.
  • Laut eines Berichts der Zeitung „The Guardian“, sitzen europäische Banken auf 1 Billion schlechter Kredite, welche die Profitabilität sowie die Kreditvergabe beeinträchtigt.
  • Bitcoin steigt in fünf Tagen um 55$.

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