• Der saudische Ölminister Al-Naimi machte gestern alle Hoffnung auf eine nachhaltige Rallye in den Ölpreisen zunichte. Er wurde u.a. mit den folgenden Worten zitiert: „Saudi Arabia won’t cut oil production“, sowie, „high cost producers must lower costs or liquidate.“ Auch unterstrich er, dass sein Land Ölpreise von 20$ pro Barrel verkraften könne. Zeitgleich gab der iranische Ölminister zu Protokoll, dass er die Idee des Einfrierens seiner Ölproduktion für einen „Witz“ halte. Sofort gingen die Ölnotierungen auf Talfahrt und scheiterten damit wie schon Ende Januar und Anfang Februar am oberen Ende der jüngst etablierten Handelsspanne (WTI zwischen 27 und 34$).
  • Im Sog der Ölpreise, gaben auch Aktienindizes, die ohnehin schwach in den Tag starteten, deutlich nach. Der S&P scheiterte damit erneut im Anlauf auf den Schlüsselwiderstand 1.950. Hier liegt nicht nur das Hoch von Ende Januar, sondern auch die sinkende 50 Tagelinie.
  • Der populäre Chart-Techniker Tom DeMark meldete sich gestern wieder zu Wort. Dieser hatte die jüngste Rallye im S&P und Ölpreis punktgenau prognostiziert. Nach Analyse der aktuellen Preisentwicklung, warnte er nun gestern vor einer starken Abwärtsbewegung im S&P mit Kursziel 1.736 (-11%). Das Fundament der aktuellen Rallye sei ihm jetzt „verdächtig“. Sollte der Index am Dienstag (gestern) unter 1.926 und an den beiden folgenden Tagen unter 1.917 schliessen, wäre das jüngste Top bestätigt. Gestern schlossen wir @1.921. Da die jüngste Aufwärtsbewegung rein durch Glattstellung auf Shortpositionen getrieben war, befindet sich jetzt unter aktuellem Niveau ein „Preis-Vakuum“, sagte er weiter. Diese würde eine Abwärtsdynamik verstärken. Wir warnten jüngst an dieser Stelle ebenfalls vor einer solchen Entwicklung. „Shorties“ sind in fallenden Märkten per Definition früher oder später immer Käufer und federn damit jede Abwärtsdynamik nach unten ab. Da sie in der jüngsten Hausse in den Markt gespült wurden, gibt es nun kaum noch Glattstellungsbedarf. Das ist der Faktor, den DeMark als Vakuum bezeichnet. Diese Erfahrung mussten unserer Politiker in der letzten Finanzkrise übrigens ebenfalls machen. Schlau und erfahren wie sie sind, wurden immer wieder Leerverkaufsverbote auf Bankaktien oder Peripherie-Staatsanliehen ausgesprochen. Zu ihrer Verwunderung, hat das die Abwärtsdynamik in den Kursen damals nicht selten exponentiell verstärkt. In Anbetracht dessen, dass uns in den kommenden Wochen einige wichtige Events erwarten (G20, EZB, FED, BoJ), dürften die „Shorties“ auch erstmal weiter eher zurückhaltend bleiben.
  • Bei den Einzeltiteln waren es hier wie jenseits des Atlantiks vor allem Banktitel, die unter Druck kamen (DB -4%, Coba -2,4%, BNPP -2,6%, SocGen -3,7%, Citi -3,2%, JP Morgan -4%). Diese Aktien hängen momentan praktisch 1/1 an den Rohstoffpreisen. Steigen diese, lässt die Sorge um faule „Energy“-Kredite in den Büchern sowie über ZIRP (Zero Interest Rate Policy) nach und vice versa.
  • Stimmberechtigtes Fed Mitglied Ester George zeigte sich gestern „hawkish“. Die Fed sollte nach ihrer Einschätzung im März eine Erhöhung der Leitzinsen in Betracht ziehen.
  • Asien: Die Vorgaben aus Fernost sind heute abermals eher schwächer. Nikkei -0,85%, Indien -0,83%, Hongkong -1,27%, Australien -2,10%. Shanghai dank Schlussrallye leicht im Plus. USD/JPY < 112,00!!! Öl leichter, Gold tritt auf der Stelle.

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