Na also! Die Trump-Euphorie ist zurück und endlich ist es passiert. Erstmals seit dem Jahreswechsel startete der Dax mal wieder fest in eine neue Handelswoche. Nicht nur die wichtige Widerstandszone zwischen 11.700 und 11.750 konnte dabei problemlos nach oben durchbrochen werden. Zwischenzeitlich handelte der Index sogar wieder knapp über 11.800 (Hoch 11.813, Close +0,92% @11.774) und holte damit zumindest ein bisschen seine jüngste Underperformance wieder auf. Die US-Indizes zogen nämlich nicht ganz so stark an, verzeichneten aber wieder einmal neue Allzeithochs. Das Handelsvolumen war sehr dünn, trotzdem geht die zwischenzeitlich totgesagte Trump-Rallye weiter und der Dax zieht jetzt sogar mit.
Die Bullen haben nun aus Sicht der Techniker wieder Oberwasser. Trotzdem gibt es viele Skeptiker. Sollte der Vix-Index auch in dieser Woche wieder unter 11 schliessen, wäre es die vierte Woche hintereinander. Das hat es vorher noch nie gegeben. Nicht Wenige interpretieren das als Sorglosigkeit unter den Marktteilnehmern. Hinter den Kulissen brodelt es auch und es wird fleissig diskutiert. Damoklesschwerter gibt es genug. Zum einen droht ab März wieder der „Fiscal Cliff“ in den USA mit einem „Government Shutdown“ als Folge, falls sich Demokraten und Republikaner nicht einig werden sollten über eine Erhöhung der Verschuldungsobergrenze. Bei uns rücken die wichtigen Wahlen in der Eurozone mit jedem Tag näher. Wir sind jetzt wieder in einer Phase, in der es gelingt, diese Gefahren auszublenden. Man hofft, die Trump-Agenda werde alles richten. Steuersenkungen, Deregulierung und Infrastrukturprojekte werden für Gewinnwachstum sorgen und rechtfertigen deshalb trotz hoher (!) Bewertungen noch immer steigende Aktienkurse.

Das Highlight in dieser Woche wird aber wohl die heutige Rede Yellen’s vor dem Bankenausschuss des Senats sein. Hier wird natürlich interessant, ob sich die Fed-Chefin falkenhaft präsentiert. Zur Erinnerung, beim letzten FOMC-Meeting gab es keine Pressekonferenz. Trump und sein Kabinett schaffte es zwischenzeitlich mit gezielter Rhetorik den US-Dollar etwas schwächer handeln zu lassen. Wird Yellen für das Gegenteil sorgen??? Nach Yellen folgt dann am Mittwoch die Veröffentlichung der amerikanischen Verbraucherpreise. Diese könnten neuen Zündstoff für den „Reflation-Trade“ liefern, falls sie über dem Zielkorridor der Notenbank liegen. Das alles würde dann nicht spurlos an den Renditen des Anleihemarktes und dem US-Dollar vorbeigehen und könnte deshalb auch den Aktienmarkt in seinem derzeitigen Höhenflug nachhaltig beeinflussen. Der Dollar handelte gestern erneut fest. Erstmals seit Mitte Januar fiel EUR/USD unter die 1,0600, heute in Asien 1,0620. Auch Gold liess gestern wieder Federn, handelt aber am Morgen in Fernost wieder freundlicher ($1.230).
In den nächsten Tagen liefern unter anderem AIG, Pepsi, Kraft Heinz, CBS und Cisco Quartalszahlen.

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