• Die Sorge der Marktteilnehmer, dass Trump am Dienstag die Wahl zum US-Präsidenten gewinnt, wächst mit jedem neuen Skandal der Clintons weiter. Eben diese werden momentan praktisch im Minutentakt veröffentlicht. Was früher die Aufgabe eines jeden guten Journalisten war, muss heutzutage (leider) Wikileaks übernehmen. Und was hier gerade ans Tageslicht kommt, lässt die Watergate-Affäre wie einen kleinen Jungenstreich aussehen.
    Die Angst des Establishments hat jetzt einen neuen Namen,….“Trumpageddon“!!! Ich als Libertärer und Anarchokapitalist, amüsiere mich jedenfalls köstlich über diese Entwicklung. Ich möchte es so lange wie möglich geniessen und bin mir voll darüber im Klaren, dass eben dieses Establishment noch einige Asse im Ärmel hat, um den Status Quo wiederherzustellen. Irenäus Eibl-Eibesfeldt beschrieb es in seinem Buch Humanethologie treffend. Diejenigen, die alles verlieren, kämpfen immer viel brutaler, gemeiner und hinterhältiger als die, die etwas gewinnen können. Wann schlägt das Imperium zurück???
  • Aktien und der mexikanische Peso handelten erneut schwach. Gold (wieder >$1.300) und der „Fear Index“ VIX (>19) stiegen dagegen weiter an. Dow Jones (-0,43%) und S&P500 (-0,65%) hielten sich zwar besser als der Dax (-1,47%), rissen aber trotzdem beide die psychologisch wichtigen Marken 18.000 und 2.100 im Closing.
    Der S&P500 legte jetzt bereits den siebten Tag hintereinander einen Verlust hin. In den letzten 20 Jahren gab es eine solche Serie nur drei Mal und immer hatten wir es dabei mit einer Krisensituation zu tun. Laut Bloomberg liegt die längste dieser Art bei acht Tagen und fand am Hoch der Finanzkrise im Oktober 2008 statt. Dann folgt die Serie von 7 Tagen Ende Juli 2011, als die Staatsschuldenkrise der Südländer um sich griff und S&P das Rating der USA senkte.
    Belastend kam der fallender Ölpreis hinzu (zwischenzeitlich -3%, Erholung erst nach der Fed). Hier haben historisch hohe Lagerbestände zum Abverkauf geführt. Dazu gesellt sich die Einsicht, dass die OPEC-Ankündigung zur Deckelung der Fördermengen doch wohl nur das ist, was wir die ganze Zeit vermuteten – ein gigantischer Bluff!!!
    Bunds und US-Treasuries konnten nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder von ihrem Status als „sicherer Hafen“ profitieren und legten im Kurs zu (Rendite runter). Unternehmensanleihen und Junk-Bonds (US HY im Kurs auf 4-Monatstief) kamen allerdings zusammen mit den Aktienmärkten unter Druck. Bei den Einzeltiteln im Dax standen Autowerte (einbrechender US-Absatz/China Aixon Story) und Bankaktien im Fokus. In den USA wird gegen die Deutsche Bank wegen Unregelmäßigkeiten bei Zinsswaps ermittelt. Die Prämien für Ausfallversicherungen auf die Deutsche Bank (CDS Spreads) zogen kräftig an.
  • Die Fed hielt erwartungsgemäß die Füße beim gestrigen FOMC-Meeting still, lässt sich aber die Türen für Dezember weit offen. Große Marktbewegungen blieben danach aus. Zwei Mitglieder, George und Mester, stimmten für eine Zinserhöhung, Rosengren diesmal dagegen. Das Votum viel somit 8 zu 2 aus. Zwar wurde darauf hingewiesen, dass die Gründe für eine Zinserhöhung sich verstärkt hätten („case …….continued to strengthen“), man wolle aber auf weitere Anzeichen von Inflation warten („to wait for some further evidence…“).
  • In Japan bleiben die Börsen heute aufgrund eines Feiertags geschlossen. In China hat sich das Wachstum im Dienstleistungssektor beschleunigt, wenn man dem Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex Glauben schenken mag. Der Index stieg im Oktober von 52,0 auf 52,4 und damit auf den höchsten Stand seit vier Monaten.

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