• Gestern versuchte sich der Dax im frühen Handel erstmals seit April 2015 über der 12.000er Marke zu behaupten (Tageshoch @12.032), schaffte es aber trotz eines starken Ifo Index nicht ganz. An einem Tag, der damit eher im Zeichen einer Verschnaufpause stand, reichte es aber für ein kleines Tagesplus (Closing +0,26% @11.998). Zum Allzeithoch fehlen jetzt noch gut 3%. Die US-Indizes traten ebenso wie der Euro Stoxx mehr oder weniger auf der Stelle. Einzig der Dow schaffte ein kleines Plus von 0,16% und schloss damit den 9 Tag in Folge auf einem Rekordhoch. Das ist die längste Serie seit Januar 1987. Der Index handelt nun 10% über seiner 200-Tagelinie. Das alles mag vielen krank erscheinen, das technische Bild an den Aktienmärkten bleibt aber bullisch. Von Verkaufssignalen fehlt nach der jüngsten Aufwärtsbewegung jede Spur. Unterstützungen im Dax liegen jetzt bei den ehemaligen Widerständen/Verlaufhochs bzw. dem Ausbruchslevel zwischen 11.850 und 11.900.
  • Interessant war es wieder am Anleihemarkt. Während die 2j Bunds weiter von ihrem Status als sicherer Hafen profitieren und in der Rendite gestern ein neues Allzeittief erreichte (Tief gestern @-0,92%!!!, Kurse Hoch) und die 10j seit Jahreswechsel gemessen mal im Plus, mal im Minus handeln, sind die Langläufer offensichtlich nicht mehr so einfach an den Mann zu bringen. Aufgestockt im ausstehenden Volumen wurden gestern nämlich die deutschen Bundesanleihe mit 30j Laufzeit. Angedacht war die Platzierung von 1 Mrd. Euro. Die Finanzagentur verkaufte bei einer Rendite von 1,04% allerdings nur 583 Millionen. Zusammen mit den limitierten Orders lagen denn auch insgesamt nur Gebote im Volumen von 733 Millionen Euro vor. Im aktuellen Marktumfeld scheint also die Nachfrage nach langlaufenden Papieren (Endfälligkeit im Jahr 2044) bei den institutionellen Anlegern abzunehmen. Bei der letzten Auktion im Herbst letzten Jahres griffen die Anleger bei einer Rendite von 0,62% noch beherzt zu. Wie sich die Zeiten doch ändern. Man scheint Papiere mit hoher Zinsreagibilität mehr und mehr zu meiden.
  • Nach Börsenschluss in Frankfurt wurden die Sitzungsprotokolle des letzten Fed-Meetings veröffentlicht. Für große Impulse sorgte das an den Aktienmärkten zwar nicht, dennoch war die Wortwahl interessant. In den „Minutes“ signalisierte man auf der einen Seite eine baldige Zinserhöhung („fairly soon“). Auf der anderen Seite gab es ungewöhnlich deutlich aber auch warnende Worte zu den Aktienmärkten und den Erwartungen an die Trump Agenda. Einige Fed-Mitglieder zeigten sich besorgt über die niedrige Volatilität an den Aktienmärkten und das Risiken nicht adäquat berücksichtigt werden („valuation pressures have risen“). Auch könne es sein, dass sich die hohen Erwartungen der Marktteilnehmer in Sachen Steuersenkungen und Unternehmensgewinne nicht erfüllten („might not materialize“). Die vom Markt implizierte Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im März fiel danach leicht. Der US-Dollar handelte anschliessend schwächer.

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