• Das Urteil des europäischen Gerichtshofs, wonach der 2013 durchgeführte „Bail-In“ im slowenischen Bankensektor rechtmäßig war, sorgte gestern Vormittag dafür, dass die Sorgen um die italienischen Geldhäuser wieder zunahmen. Im Urteil hieß es unter anderem: “Burden-sharing by shareholders and subordinated creditors as a prerequisite for the authorization, by the commission, of state aid to a bank with a shortfall is not contrary to EU law.“ Übersetzt heißt dass, die Beteiligung von Eigentümern und Gläubigern an der Bankensanierung verstößt nicht gegen EU-Recht. Der Dax rutschte in der Folge unter die 10.000er Marke (Closing -0,81% @9.981). Bei den Einzeltiteln kam die Deutsche Bank mit -2,74% am stärksten unter Druck. Die Ratingagentur S&P senkte den Ratingausblick der Deutschen Bank (BBB+) auf „negativ“ („challenging operating conditions“). In Italien fiel die Aktie der strauchelnden Banca Monte Dei Paschi um 3,3%.
    Noch trauen sich die Bären nicht richtig aus der Deckung. Sie „pushen“ an den Tagestiefs bisher nicht stark genug. Zu brutal waren die „Short Squeezes“ der letzten Monate. Noch entwickelt sich nicht genügend Momentum nach unten.
  • Nach der „Säuberung“ im türkischen Militär und Justizsystem, holte Erdogan gestern zum Gegenschlag im Bildungssystem aus. Zehntausende im Bildungsministerium sowie Lehrer und Uni-Dekane wurden entlassen. Am Abend brach die Lira gegen den USD deshalb weiter ein. Das weltweite Entsetzen über das Vorgehen des Erdogan-Regimes wird von Stunde zu Stunde größer. Dem Land droht ein Bürgerkrieg, sollte ihm nicht Einhalt geboten werden. Auch hierzulande passiert einiges. Die FAZ titelt: „Ankaras Rachefeldzug gegen Gülen-Anhänger erreicht Deutschland. Anhänger werden bedroht und denunziert.“
  • Beim Goldpreis wirken derzeit zwei Kräfte. Auf der einen Seite sorgen die zugenommenen systemischer Risiken dafür, dass das Gold auch an „Risk on“ Tagen verhältnismäßig gut unterstützt bleibt. Auf der anderen Seite gibt es noch viele „Trapped Longs“ aus dem Jahre 2013. Viele Marktteilnehmer, die damals kauften und lange schief lagen, nutzten die hohen Preisniveaus, um Positionen abzubauen. In der Technik bleibt die Tendenz bullisch, solange wir über dem jüngsten „Break Out Level“ um die 1.300$ handeln.
  • Die zuletzt extrem stark gestiegene Aktie Nintendos legte gestern den Rückwärtsgang ein (-8%). Zum einen schrieb die UBS in einer Analyse, dass die jüngste Hausse auf Basis des Pokémon Go Hypes „schwer zu erklären sei“ und zum anderen warnte Indonesien vor einer Gefährdung der nationalen Sicherheit.

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