• Mit der Rede Yellens am vergangenen Mittwoch, welche bekanntlich „dovish“ ausfiel und dem Markt die Angst vor einer zu restriktiven Geldpolitik erst einmal zu nehmen schien, bekamen Aktien- und Anleihebullen die Steilvorlage für eine neue Hausse. Bis auf die Kursgewinne an eben diesem Tag, ist das allerdings, was bisher im Dax und EuroStoxx folgte, ein bisschen wenig. Beide Indizes befinden sich lediglich in der Mitte ihrer jüngsten Handelsspanne und schaffen es seither nicht, die nächsten wichtigen Widerstände nach oben zu nehmen. Im Dax wäre das ein Fibonnaci-Retracement knapp über der 12.700. Bereits vor dieser Marke, am Hoch vom vergangenen Donnerstag, scheiterte der Dax gestern Vormittag. Danach kam etwas Verkaufsdruck auf (Kasse: Close -0,35% @12.587), so dass wir uns weiterhin im Niemandsland bewegen. Die Oberhand gewinnen die Bären übrigens wieder, falls der Dax unter der 12.300 schließen sollte.
  • Nach neuen Allzeithochs herrscht nun auch Orientierungslosigkeit an der Wall Street. Das gestrige Handelsvolumen war erschreckend gering. Unglaublich: Der S&P, bestehend aus 500 Aktien mit einer Marktkapitalisierung von insgesamt 22 Billionen $, handelte in einer Handelsspanne von 0,1%!!! Der Volatilitätsindex Vix schloss auf einem der niedrigsten Niveaus in seiner Geschichte. Selbst das konnte Aktien nicht beflügeln. Das ist alles, nur schon lange kein Kapitalismus mehr.
  • Vielleicht kommt ja mit den BoJ und EZB-Meetings am kommenden Donnerstag der nächste wichtige Impuls für das ein oder andere Lager. Wie bereits geschrieben, wird die EZB bei diesem oder spätestens nächstem Meeting ein Ende ihrer Anleihekäufe einleiten, obwohl sie ihr Inflationsziel nicht erreicht hat. Dabei wird sie versuchen, das (angeblich) robuste BIP-Wachstum hervorzuheben, um ihre Maßnahme zu rechtfertigen.
    Auch wenn in den USA und in der Eurozone nur sehr langsam und behutsam an der Zinsschraube gedreht werden wird, eine Bilanzverringerung an beiden Fronten steht uns bevor. Eins zu eins sind Aktien- und Anleihekurse in den letzten Jahren mit der BIlanzsumme unserer „Währungshüter“ gestiegen. Wird diese nun runtergefahren, kann sich jeder ausmahlen, was das für Risikoanlagen früher oder später bedeutet. Risikoanlagen, welche gerade allesamt zu abnormal hohen Bewertungen handeln. Natürlich werden Draghi & Co. versuchen, stark negative Effekte auf die Märkte mit vorsichtiger Rhetorik zu verhindern. Ob das gelingt, werden wir am eigenen Leib erfahren.
  • Für weitere Impulse könnten diese Woche Quartalszahlen sorgen, die von zahlreichen Unternehmen veröffentlicht werden (alleine 69 aus dem S&P500). Unter anderem stehen Zahlen von IBM, Goldman, Bank of America, IBM, Johnson & Johnson (heute), Morgan Stanley (Mittwoch), Microsoft, eBay (Donnerstag) und GE (Freitag) an.

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