• Gestern präsentierte sich der Dax wie gewohnt. Er konnte die Hochs des Vortages nicht verteidigen und drehte wieder in Richtung Süden (-0,78%). Die Wall Street holte die Kursgewinne vom Montag feiertagsbedingt lediglich nach. Dabei sah es zum Start der Woche wirklich so aus, als ob wir es nun endlich mal mit dem ersten wirklich ernstzunehmenden „Bounce“ in 2016 zu tun bekommen werden. Seit seinem Tief am Donnerstag @1.810 hat der S&P-Index immerhin 85 Punkte gut gemacht (+4,5%).
  • Schon am Nachmittag machte sich im US-Handel allerdings wieder Ernüchterung breit. Tatsächlich war es nämlich so, dass die Rallye der letzten 2 1/2 Tage bestenfalls ein müdes Lächeln bei den Profis hervorrief, wenn nicht sogar eher Hohn und Spott. Man erkannte von Anfang an, dass diese „Hoffnungs-Rallye“ nicht gerechtfertigt, nicht nachhaltig und deshalb zum Scheitern verurteilt war. Nachdem sich die „Shorties“ eingedeckt haben, fehlten die Anschlusskäufe. Ohne „real money buying“, keine nachhaltige Rallye, kein Befreiungsschlag.
  • Vielleicht bringt der Optionsverfall am Freitag (OPEX) ja doch noch den ein oder anderen Impuls, der uns über die 1.900 Punkte im S&P tragen kann. Momentan sieht es aber wirklich so aus, als ob dem Index nicht erst zwischen 1.900/1.950, sondern bereits zwischen 1.850/1.900 die Luft zu dünn wird.
  • An der Rohstoff-Front wurde die Hoffnung auf eine Einigung zur Drosslung der Ölfördermengen nicht erfüllt. Saudi Arabien, Russland und Katar einigten sich lediglich auf das Einfrieren ihrer Fördermengen auf dem Niveau vom Januar. Da „Einfrieren“ nicht „Drosselung“ bedeutet und Länder wie der Iran ohnehin nicht mitmachen, machte sich Enttäuschung breit. Der Ölpreis sackte um 3% ab.
  • Apple (+2,82%) erfreute gestern die Aktionäre nicht mit tollen Innovationen, dafür aber mit einer neuen Multi-Tranch-Anleiheemission im Volumen von über 12 Mrd.$. Wenn man mit Produkten nicht mehr überzeugt, dann halt eben mit „Buy-Backs“ der eigenen Aktie. Blöd nur, wenn man dabei nicht auf den Cashbestand in den Steueroasen zugreifen kann, ohne das es steuerwirksam wird. Nun, dann halt „Buy-Backs“ auf Pump über die Begebung von Anleihen. Keine Angst, liebe Mandanten, die Jungs bekommen keinen einzigen Cent ihrer hart verdienten, zigfach versteuerten Ersparnisse. Das groteske Spiel wird nicht mehr lange gut gehen.
  • Asien: Die chinesische Regierung sieht keine Anzeichen für eine Kapitalflucht (lol). Auch bestehe kein Anlass für eine weitere Abwertung der Landeswährung (lol), sagte ein Sprecher des Handelsministeriums am Mittwoch (Reuters).
    Dank der „unsichtbaren Hand“ erholt sich der Shanghai Composite kurz vor Handelsschluss von seinen Kursverlusten (+0,96%), die restlichen Märkte in Fernost tendieren eher schwächer (Nikkei -1,36%, Indien -0,36%, Korea -0,23%, Australien -0,57%, Hongkong -0,76%), USD/JPY -0,4% @113,73.

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