• Yep, für die 20.000 Punkte im Dow Jones (Close +0,32% @19.963) hat es wieder nicht gereicht. Trotz aller Versuche der Algos (USD/JPY Ramp, Vix Smash), pünktlich zum Wochenschluss diese magische Marke zu knacken, sollte 19.999,63 das Hoch bleiben. Aufgrund der seltsamen Indexzusammensetzung, hätten nur wenige Cent (!) im Preis irgendeines der 20 Dow-Komponenten gereicht, aber nein, ……es sollte nicht sein. An der Aktie von Goldman lag es nicht (+1,48%). Die Papiere von Wall-Mart (-1,37%) und Verizon (-1,48%) waren diesmal die Bremsen. Es war schon fast drollig, den Index zucken zu sehen. Man hatte fast das Gefühl, keiner wollte der Idiot sein, der den Dow bei 20.000,01 eintütet, bevor es dann auf die 10.000 geht. 🙂
    Freilich kann sich das heute schon alles ändern und die Märkte feiern weiter wie 1999. Oder sollte ich besser schreiben, wie 19.999,99?!? 😉
  • Am Anleihemarkt setzte sich der Sell-Off fort, der mit Ausnahme einer kurzen Unterbrechung (Ende Dez), seit Herbst vergangenen Jahres wütet. „Reflation“ ist das Stichwort. Auf Wochenbasis verlor der Bund Future 131 Ticks. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe stieg von 0,21% auf 0,29%. Zusammengenommen wurden damit am globalen Anleihemarkt rund 259 Milliarden US-Dollar durch den Schornstein gejagt. Passend dazu machte eine Studie der Havard Universität die Runde, wonach wir es aktuell mit der größten Blase in der 800 jährigen Geschichte des Marktes zu tun haben. Diese Woche erwartet uns ein umfangreiches Nettoangebot an Neuemissonen im Euroraum, die einen Käufer finden müssen. Das könnte zumindest kurzfristig weiter belasten.
    Entscheidend wird mittelfristig sein, wie groß das Aufwärtspotential bei den Renditen der US-Treasuries tatsächlich noch ist. Trotz divergierender Geldpolitik zwischen Fed und EZB, werden sich Anleihen hierzulande einem Bärenmarkt in den USA nicht komplett entziehen können. Niemals! Manche Analysten glauben, das Aufwärtspotential sei langsam aber sicher begrenzt. Vieles von dem, was uns (möglicherweise) unter „Trumponomics“ bevorstünde, sei nun schon eingepreist. Dieser Meinung kann man sein, insbesondere wenn man glaubt, dass die Fed mit ihren Zinserhöhungen einen Fehler begeht, der später korrigiert werden muss (Zinssenkung, QE4, Helicopter Money). Selbst wenn das sich im Nachhinein als richtig erweisen sollte, vergessen wir nicht, dass an den Märkten meist das Pendel über die Grenzen hinausschießt, bevor die Dinge wieder ins Gleichgewicht kommen. Klar ist, es gibt einen „Breaking Point“, ab welchen ein starker Renditeanstieg die Risikoanlagen einbrechen lassen wird. Wo dieser genau liegt, darüber lässt sich streiten. Ich sehe ihn spätestens bei 3,00% in den 10-jährigen US-Treasuries (aktuell 2,42%).
  • Der Bitcoin-Preis versucht nach den jüngsten Ereignissen in China (man stemmt sich verzweifelt und mehr schlecht als recht gegen die Flucht aus dem Yuan) weiterhin einen Boden auszuhämmern. Marktteilnehmer, die der Fangemeinde schon länger angehören wissen, dass dieses Unterfangen immer mit sehr heftigen Ausschlägen verbunden ist und bleiben gelassen. Im Gegensatz zu den Newcomern haben sie mittlerweile ein dickes Fell und schmunzeln schon fast ob dieser Price-Action. Sie ist nämlich ausgesprochen spannend.
    Nach einem erneuten Rutsch deutlich unter 800€ am Samstag, erholte sich die digitale Währung mittlerweile wieder auf über 850€. Nicht wenige nutzten die plötzliche Marktschwäche, um zuzukaufen.
    Klar ist, dass die größte Bitcoin-Gemeinde in China sitzt. Der Kampf des dortigen Systems um die Aufrechterhaltung ihrer gigantischen Verschuldungsblase wird natürlich nicht spurlos am Preis der digitalen Währung vorbeigehen. In diesem Punkt haben die Kritiker/Skeptiker recht. Verkaufen die Chinesen massenweise (insbesondere nach einer Übertreibung nach oben), bricht der Preis ein. Gibt es mehr Verkäufer als Käufer, springt eben keine Zentralbank ein. Das wird für unvorsichtige Investoren, die alles (am besten noch gehebelt) auf eine Karte gesetzt haben, zum Verhängnis. Alle anderen, die ganz behutsam und mit langfristigem Horizont an die Sache rangehen, begrüßen jede Marktbereinigung. Im Gegensatz zu den manipulierten Finanzmärkten da draußen, die nun schon seit Jahrzehnten künstlich am Leben gehalten werden müssen, sind beim Bitcoin heilsame Korrekturen regelmäßig auf der Agenda und ausgesprochen gesund. Sie machen das System mit der Zeit immer robuster und antifragiler. Allen anderen Märkten (!) da draussen wird das im Dreiviertel-Sozialismus nicht mehr erlaubt. Diese werden dadurch immer fragiler.
    Die eingefleischten Bitcoin-Fans bleiben ruhig. Nicht selten zählen sie zu den Libertären und „Österreichern“. Sie stellen sich in ihrer aberwitzigen Phantasie vor, jeder Millionär da draußen würde sich nur einen einzigen (!) Bitcoin anschaffen. Der Preis würde explodieren. Bei 21 Millionen Bitcoin bleibt die Menge auf ewig gedeckelt. Kein Wunder, das Keynesianer Schnappatmung bekommen. Natürlich glauben wir Letzteren und ihrer Systempresse, dass diese Libertären und „Österreicher“ alles Verrückte sind. Widmen wir uns also bitte wieder den seriösen Märkten und schauen, was sie in der neuen Woche für uns bereithalten.
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